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Koordinatensystem missverstanden - oder?


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Hallo

Ich messe mal wieder eine Keilnunte aus. Diesmal nur 2mm breit. Aber die definierte Symmetrietoleranz von 0.012 bedingt eine Messung auf der KMG.

Mein Vorgehen ist wie immer, für die Ebenendrehung taste ich im Nutgrund eine Ebene an. Eine rund 1mm breite Ebene (Vorausrichtung) welche ich im Basissystem in der X+ Achse als Ebenendrehung definiere.
Aufgrund des Basissystems taste ich nun eine 2. Ebene im Nutgrund an (Ausrichtung), so dass ich noch knapp an den Seiten der Nute vorbeikomme, rund 1.4mm breit.
Diese Ebene kommt in ein Hilfskoordinatensystem. Die restlichen Elemente (Langoch) werden nun in diesem Hiflskoordinatensystem angetastet.

Nun ist mir klar, dass eine so kleine Nute eine nicht besonders stabile Ausrichtung ergeben kann. Ein paar Wiederholmessungen haben aber eine relativ stabile Auswertung ergeben.

Was mich aber nun wundert, mich irritiert ist folgends detail:

Ein paar Messungen haben ergeben, dass die Nute rechts höher, und die Nute links tiefer steht. Ich war schon drauf und dran, diese Werte zwecks Korrektur an der Werkzeugmaschine zu melden.
Nun aber habe ich die Welle leicht im Uhrzeigersinn verdreht (Welle ist nur optisch Ausgerichtet),sodass die Nute welche höher ist, runter kommt, aka auf der anderen seite.
Und was war das messergebnis? Protokoll grün, die Nuten sind in der engen Symmetrietoleranz von 0.012.

Dreht den Calypso die Ebenen nicht ein? Verstehe ich da etwas komplett falsch?
2396_84ff1fa052bf67507664f93046fc239e.jpg
2396_f87e39f3d645f1daca3d673473fb8795.jpg
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Ergänzung:

Ich gehe eigentlich schon davon aus, dass die 2. Ebene im Nutgrund Aufgrund der ersten Ebene entsprechend an einem anderen ort angetastet wird.
Steht die Nute theoretisch im Z +0.1mm, wird der 2. Nutgrund etwas höher (verdreht) angetastet.
Steht die Nute theroetisch im Z -0.1mm , wird der 2. Nutgrund etwas tiefer (verdreht) angetastet.

Jedenfalls ist das ein verhalten, dass ich von Metrosoft Quartis kenne und mcosmos. Ausrichtungen werden in dem moment durchgeführt, wo sie im Programm aufgerufen werden. Und auch direkt Auswirkung auf die folgenden Elemente hat.

z.B. ein Drehteil dass eine sehr dünnwandige Partie am Ende hat. Innendurchmesser Ø49, Aussendurchmesser Ø50. Das wäre ein dünnwandiger Steg von 0.5mm.
Damit ich die Ebene auf dem Steg treffe, Taste ich vorgänging innen den Ø49 an, setze diesen auf X0 Y0 und kann so eine Ebene auf dem Steg messen und treffe diese auch.
Muss ich aber für Calypso umdenken? Würde es in dieser Software funktionieren wenn ich den Ø49 in einem Hilfskoordinatensystem X0 Y0 setzte?
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Ich bin nicht sicher, ob ich ganz verstanden habe, wie du da antastest. Ich habe erst etwa in der Mitte des Textes erkannt, dass es um 2 verschiedene Nuten geht. Es wäre vielleicht hilfreich, wenn du dazu noch detailliertere Screenshots posten würdest, wo man konkret die Elemente + Namen und ggf. die Messpunkte sieht.. Und vielleicht auch ein Bild vom Basissystem-Fenster.

Zu deiner Ergänzung:
Ja, da musst du bei Calypso umdenken. Ich kenne es auch von UMESS früher so, dass Ausrichtungen in dem Moment durchgeführt werden, wo man sie aufruft. Das ist bei Calypso aber nicht mehr so. Ich kämpfe noch heute (nach 15 Jahren) ab und zu damit, wie ich bestimmte Ausrichtungen von damals nachstellen kann. Da muss man manchmal ziemlich Hirnschmalz und Umwege investieren.

Calypso berechnet das Basissystem genau dann aus den eingetragenen Elementen, wenn man auf OK klickt. Du kannst zwar auch so vorgehen, dass du im Basissystem nur 1 oder 2 Elemente angibst und dann den Rest in einem zweiten Koordinatensystem. Aber das ist trotzdem nicht 100% dasselbe als wenn das Koordinatensystem nach jedem Ausrichtschritt neu berechnet wird. Das fängt ja bereits damit an, dass Calypso am Anfang, wenn man die Elemente zum ersten Mal antastet, nur "so tut als ob" es schon ein Basissystem hätte, das tatsächlich erst später berechnet wird. Dadurch können bereits Ungenauigkeiten in die Ausrichtung kommen, die man später - im schlimmsten Fall - evtl. nur durch mehrere iterative Ausrichtschleifen sicher in den Griff bekommt.

Wenn du sowas wie die erwähnte Ringfläche mit 0,5 mm Breite sicher antasten willst, ist es in Calypso am besten, Formelbezüge zu verwenden. Also du tastest zu erst den Ø49 an und gibst dann dessen X/Y-Koordinaten in der Strategie der Ebene per getActual() Formel als Mittenkoordinaten des Kreisrings an.
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Genau, eine Nute rechts, die andere 180° gegenüber.

Hier das Basissystem: 2396_1ff4e6d2bcab3f3bdc55b8ed072a9404.jpg
Das Koordinatensystem der Auswertung. 2396_4da2128fadaa8d100ddfbf2ee3f50bb5.jpg
Die 3d-Gerade ist erstellt aus zwei selbstzentrierenden Antaspunkten in den Zentren der Welle vorne und hinten. Diese ist als Basis definiert. Nicht optimal, ich weiss.

Vorausrichtung der Ebene im Basissystem. 2396_0bfda3a6c57671f0d992c0e155ed553b.jpg
"Hauptausrichtung" im Koordinatensystem: 2396_9e2269242659be5085d85d943ef7ce37.jpg
Es wäre cool, wenn ein Hilfskoordinatensystem auch als Iterativ anzutasten wäre.
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Warum verwendest du nicht das Startsystem für deine Vorausrichtung?
Raumachse wie gehabt.
Für den Sekundärbezug links und rechts in der Nut jeweils einen Symmetriepunkt.
Diese mittels 3d-Gerader verbinden und im Sekundärbezug eintragen...
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Der Symmetriepunkt würde mir die Nute rechts auf Null eindrehen und wäre immer in Toleranz und die gegenüberliegende daneben. Wenn man von einem Versatz der Nuten zur Mitte ausgeht.

Ich möchte aber den Versatz der Nute ausgeben.
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Nein , da hast du mich missverstanden.
Auf beiden Seiten einen Symmetriepunkt setzen.
Eine 3d-Gerade aus diesen Punkten zurückrufen und für den Sekundärbezug nutzen.
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Nicht ganz. Wenn du wie vorgeschlagen beide Symmetriepunkte mit einer 3D-Geraden verbindest, werden beide Nuten auf gleiche Höhe gestellt, aber nicht in Z genullt. D.h. ein Z-Versatz zur Zylinderachse wäre dann immer noch da. Ein Z-Versatz der Nuten zueinander wäre allerdings damit ausgeglichen, das stimmt.

Ergänzung:
Was deine Ursprungsfrage betrifft: Die Ausrichtung ist vom Prinzip her eigentlich ok, also nichts grundlegend falsches drin. So müsste die Ebene eigentlich korrekt eingedreht werden. Ob das nun eine stabile Ausrichtung ist, musst du natürlich selbst beurteilen. Wie ist denn die Symmetrie bemaßt bzw. wie wird sie gemessen? Kann es vielleicht an der Antastmethode liegen (Ebenen oder 2 Punkte?) oder an den Bezügen?
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  • 2 months later...
Hallo zusammen,
die Anfrage ist zwar schon etwas länger her. Trotzdem möchte ich darauf eingehen, weil hier
evtl. ein weit verbreitetes Missverständis vorliegt, was die Messung der Symmetrie einer Nut
zu einer Achse betrifft. Zwei Fälle gibt es:

1. Symmetrie 1 Nut zu einer Achse
2. Symmetrie 2 gegenüberliegende Nuten mit gemeinsamer Toleranzzone (CZ) zu einer Achse

Der Nutgrund hat zu erst mal nichts mit der Symmetrie zu tun. Die Toleranzzone besteht aus
2 parallelen Ebenen mittig zu den Nutflanken! In dieser Toleranzzone darf die Nut schräg drin
liegen. Also müssen wir die Nutflanken antasten. In den meisten Fällen ein Problem, da die
Flankenhöhe sehr kurz sein kann. Im Beispiel vermutlich < 1mm! Der Nutgrund bietet daher mehr
Antastmöglichkeiten.

Für beide Fälle muss in der Mitte der Nutflanken ein Symmetriepunkt gesetzt werden der dann
auf Mitte Achse ausgerichtet wird (nicht den Nutgrund ausrichten).

Ich habe mal versucht das grafisch dazustellen. Als Ergebnis haben wir eine aus 2 gemessenen
Nutflanken berechnete Symmetrieebene oder eine aus 3 Symmetriepunkte und Nutgrund konstruierte
Symmetrieebene.

Eine weitere Möglichkeit besteht dann, wenn die Abweichung der Mittigkeit der Nut aufgrund des Fertigungs-
prozesses ignoriert werden kann. Dann genügt die Ausrichtung über einen Symmetrie-
punkt und die Auswertung über eine Symmetriegerade (nur Parallelität zur Achse).

Passfedernut messen.JPG

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