[An...] Posted April 20, 2022 Share Posted April 20, 2022 _____ Link to comment Share on other sites More sharing options...
[Da...] Posted April 21, 2022 Share Posted April 21, 2022 Andreas, ich weiß nicht, was mit Dir los ist. Ich bin schon ziemlich lange im Forum, und Du hast früher meist handfeste, überzeugende, grafische Argumente geführt (einige Deiner PDFs schlummern noch auf meiner Platte), aber Du zeigst hier große Verständnisschwierigkeiten und Wissenslücken. Erst einmal musst Du Dich entscheiden, ob Du messen oder konstruieren möchtest. Wenn Du der Konstrukteur eines Bauteils bist, kannst Du alleine entscheiden, wie Du es auslegst, wenn Du ein Teil misst, dann hast Du im Grunde genommen den Anweisungen auf der Zeichnung zu folgen. Sicher sind nicht alle Zeichnungen richtig, aber im Normalfall hast Du erstmal gar keine Informationen darüber, wie das Teil, dass Du misst, denn nun zu funktionieren hat. "Die Toleranzlage N deutet darauf hin,dass es sich hier um eine Presspassung handelt." Ja, kann man so sehen, kannst Du aber letztendlich nicht wissen, weil Du das Teil nicht ausgelegt hast. Aber lass uns annehmen, dass es sich um Presspassungen handelt. "In diese Bohrungen könnten Passstifte platziert werden,die als Achse für ein Zahnrad dienen." Hä? Was ist das für eine merkwürdige Annahme? Passstifte als Achse? Das kannst Du gerne noch mal erläutern. Nochmal: Du hast keinerlei Information darüber, was die Funktion des Bauteils ist. "Jede dieser drei Bohrungen steht für ein eigenes funktionales System. Es handelt sich also hier nicht um ein klassisches Lochbild. " Das ist nicht richtig, denn die Zeichnung behauptet etwas anderes. "Der Eintrag einer Maximum-Material-Bedingung würde nur dann Sinn machen,wenn es eine "Dreier-Paarung" im Sinne einer Spielpassung geben würde. Zum Beispiel: Flansch - Schraube - Flansch." Du hast offenbar Schwierigkeiten damit, den Sinn einer Maximum-Material-Bedingung zu verstehen. Es handelt sich hier nicht um etwas, das aus dem Nichts heraus auf die Positionstoleranz aufgeschlagen werden darf, sondern um einen Toleranztausch zwischen dem Durchmesser einer Bohrung und der erlaubten Lage- und Formabweichung. Die MMB wurde konzipiert, um die "Luft" zwischen der ausgenutzten und erlaubten Durchmessertoleranz sinnvoll für die Lage- und Formabweichung zu verwenden, etwas das aus funktionaler Sicht absolut Sinn macht. Ich entschuldige mich direkt für den Begriff "Luft", denn es geht nicht wirklich um Luft im Sinne eines Wackelns, denn in was für einer Art von Passung des betreffende Merkmal denn nun wirklich gepaart wird, ist völlig unerheblich, und die MMB funktioniert deshalb auch bestens für Presspassungen, denn es geht nur um die gerechte Verteilung der ohnehin erlaubten Toleranz. Die erlaubte Abweichung der Mittellinie erhöht sich dadurch nicht wirklich, sondern es wird nur vom Konstrukteur eine Information geliefert, wie groß die Passungstoleranz des Passungssystems sein darf. Und da ist der Knackpunkt: Der Konstrukteur höchstpersönlich gibt Dir über die Zeichnung das Okay, dass die verbindenden Elemente die Gesamttoleranz zuverlässig und funktional einwandfrei überbrücken können. Wäre das anders, müsstest Du die Positionstoleranz als Ganzes in Frage stellen. Nach Deiner "Logik" müsste es immer zu Problemen bei Presspassungen kommen, wenn die Positionstoleranz größer als Null wäre, und das ist natürlich nicht so. Also zum Mitschreiben: Der Bonus der MMB erlaubt nur eine andere Verteilung der immer gleichbleibenden erlaubten maximalen Achsabweichung. Wie groß diese gewählt ist, liegt in der Verantwortung des Konstrukteurs, und nicht in Deiner. Wenn Du allerdings selber konstruierst, kannst Du die Teile so gestalten, wie Du willst. Und die Zeichnungen auch. Ob dann aber noch jemand was damit anfangen kann, wenn Du die Normensprache falsch verwendest, ist eine andere Sache. Und ich möchte auch noch mal deutlich darauf hinweisen, dass es hier um die Maximum-Material-Bedingung geht (engl. MMC), nicht um die Maximum-Material-Boundary (engl. MMB) mit Bezugsverschiebung, wo es dann deutlich komplexer wird. "Bei einer Presspassung hat der Eintrag vom (M) absolut keinen Sinn! Es muss Aufgabe der Norm sein,dieses in aller Deutlichkeit festzustellen." Beide Sätze sind falsch. Und die Norm stellt auch deutlich klar, dass es nicht ihre Aufgabe ist, fertigungstechnischen Belangen zu genügen. "Annahme: Der Ist-Durchmesser der Bohrung weicht zulässigerweise 0,005mm vom Maximum-Material-Maß der Bohrung ab. Diese Bohrung dürfte dann zusätzlich zum Sollwert 0,800 um diesen Betrag 0,005mm nach links verschoben sein." Diese Annahme ist ja schon falsch. Die Bohrung darf eben nicht einfach so verschoben sein. Die erlaubte Durchmessertoleranz ist insgesamt 0,018 mm. Innerhalb der Positionstoleranz von (0,8 + 0,018) mm muss sich die Mittelachse der Bohrung befinden UND gleichzeitig darf die Material-Grenze von 4,984 nicht verletzt werden. Innerhalb dieser Grenzen muss sich alles abspielen, egal wie man es dreht und wendet. Ob das jetzt durch eine Verschiebung oder/und Orientierungsabweichung (Achsschiefe) oder/und eine Formabweichung (Rundheit, Zylindrizität) oder/und eine Durchmesserabweichung bedingt ist, ist völlig egal. Ich verstehe schon, wie man Probleme hat, das zu verstehen, wenn man den Material-Bonus nur als Lageerweiterung sieht. Tatsächlich ist er aber eine gemeinsam genutzte Lage-, Form und Durchmessererweiterung. Link to comment Share on other sites More sharing options...
[An...] Posted April 21, 2022 Author Share Posted April 21, 2022 _____ Link to comment Share on other sites More sharing options...
[Da...] Posted April 21, 2022 Share Posted April 21, 2022 Please sign in to view this quote. Ich weiß, was Du meinst, aber das ist keine Überlegung für den Messtechniker, sondern für den Konstrukteur, das ist der Punkt, den man nicht vergessen sollte. Wenn Du eine Presspassung konstruieren möchtest, kannst Du gerne mit der Least-Material-Condition oder RFS arbeiten, oder Du kannst den Designer anrufen und dich mit ihm streiten, aber die Anwendung der Norm unterliegt nicht Deiner Laune. Link to comment Share on other sites More sharing options...
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