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Trenngratmessung bei Spritzgussbauteilen


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Hallo zusammen,

bei vielen Spritzgussbauteilen werden Dichtflächen oft mit "maximaler Trenngrat 0,0x" toleriert.
Insbesondere bei Durchmessern (Dichtflächen) stellt sich die Frage, wie ein solcher Wert interpretiert werden soll.

Ich gehe hier normalerweise folgendermaßen vor:
Am Durchmesser einen Schnitt erzeugen -> 2D-Kurve -> Auswertung Linienform "zweiseitig -zwei Ergebnisse" -> ergibt einen Min-Wert (nach innen) und einen Max-Wert (nach außen) -> den maximalen Wert als überstehenden Grat definieren.

Bei einem zusätzlichen Versatz der beiden Trennebenen würde ich die Summe der beiden Werte bilden - was dem einigermaßen nahekommen soll. (???) 🙄

Weiß jemand ob es hierzu eine Normung o.ä. gibt? - ich kann mir nicht vorstellen, dass ich der erste bin, der sich darüber Gedanken macht? 🤣

M.E. nach wäre es sinnvoller, so etwas mittels Formtoleranz anzugeben, oder wie seht ihr das?

Ich bin auf eure Meinung gespannt.

Lg
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Das Problem bei Trenngraten ist, daß es oft nicht beim feststehenden Grat bleibt, sondern dieser mit der Zeit nahtlos in eine Schwimmhaut (abstehende, "labberige" Haut) übergehen kann, wenn durch Abnutzung, unzureichenden Formschließdruck oder zu hohen Spritzdruck Kunststoff zwischen die Formhälften gedrückt wird. Schwimmhaut lässt sich gar nicht mehr taktil messen, weil sie dabei ja verformt würde.

Einen Formversatz darf man streng genommen eigentlich nicht auf den Grat draufschlagen, weil es sich dabei um ein völlig anderes - und ganz anders zu behebendes - Problem handelt.

Wir messen solche Grate deshalb grundsätzlich optisch, und üblicherweise nicht automatisiert, weil das nur in den seltensten Fällen reproduzierbar funktioniert. Formversatz wird immer separat gemessen.

Eine Norm dafür ist mir jetzt auf Anhieb nicht bekannt. Was es gibt, ist die DIN 6784 bzw. ISO 13715 für die Beschaffenheit von Werkstückkanten, aber die bezieht sich eben auf Kanten und Innenecken, nicht auf Spritzgrate. Wird bei uns aber in bestimmten Fällen verwendet.
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Hallo Norbert,

ich sehe das auch so, dass Trenngrat und Versatz zwei unterschiedliche Paar Schuhe sind. Da bei uns die Messmaschine allerdings zur Wareneingangskontrolle genutzt wird, geht es primär darum, sicherzustellen, dass nach Montage der O-Ringe keine Undichtigkeit auftritt.

Daher wollen wir eine einheitliche Strategie festlegen, um einen aussagekräftigen Wert bei allen Bauteilen zu erhalten, den wir intern vergleichen können.

"Schwimmhäute" treten bei unseren Materialen kaum auf, falls doch, nutzen wir den Weißlichtsensor "DotScan".

Besten Dank
Lg
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Hello Martin,

No, we don't have any other measuring device. Even if we were to buy a contourograph, the question arises as to how we can evaluate the contour in such a way that it is reproducible.
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Ich kenne das Problem. Wir haben ganz ähnliche Bauteile wo es auch dieses Dichtigkeitsproblem gibt.
Dein Ansatz ist zumindest nicht verkehrt. Ich sehe halt nur das Problem der Reproduzierbarkeit. Misst du die Linienform in mehreren Ebenen? Was z.B. wenn der höchste Punkt des Grates genau neben der Messebene liegt?

Der Verlauf so eines Grats kann so unterschiedlich ausgeprägt sein, daß ich persönlich ein mulmiges Gefühl hätte, das (allein) aufgrund einer KMG-Messung zu bewerten.
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Da es sich meist um eine kurze Nut handelt, messe ich der Einfachheit halber in der Mitte dieser. Bei Ebenen scanne ich den Trenngrat meist mit dem Dotscan was zumindest ein einigermaßen aussagekräftiges Ergebnis liefert.

Ich halte persönlich auch wenig davon, einen Trenngrat (v.a. am Durchmesser) numerisch auszuwerten, aber irgendwas muss halt auf der Zeichnung definiert sein. - Interessant wird es bei den oben erwähnen "Schwimmhäuten", wie kommuniziert man das mit dem Lieferanten? 🤣
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Na ja, die konkrete Länge der Schwimmhaut dürfte eher nebensächlich sein 😉 Wichtig ist ja nur, daß das Problem abgestellt wird. Da reicht dann ein Gut/Schlecht-Merkmal.
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