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Zeichnungsangaben mit Bezügen auswerten - keine RPS Tabelle oder sonstigem


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Hallo zusammen!

Ich habe eine immer wieder erneut auftretende Frage was das Ausrichten sowohl mit GOM als auch taktil, wobei taktil eher außen vor gelassen werden muss weil dort nicht die Möglichkeiten gegeben sind wie im optischen.

Ich habe eine Zeichnung, auf der die Bezüge A B C als "Ausrichtung" vorgegeben sind. Normalerweise findet man noch RPS Tabellen oder ähnliche "Ausrichtvorgaben", was auf dieser Zeichnung allerdings nicht der Fall ist.

Normalerweise sehe ich hier zwei Lösungsansätze:

1) Ich richte das Bauteil per Vorausrichtung mit Bestfit Haken aus, erstelle mein Bezugssystem A B C wie auf Zeichnung vorgegeben und kann alle anderen Werte die für den Werkzeugbau relevant wären, die auf der Zeichnung nicht vorgegeben ist (bsp. Flächenpunkte um Flächen zu korrigieren, Winkel um Winkel zu korrigieren etc.) auswerten. Alle Bezugswichtigen Vorgaben, die auf der Zeichnung angegeben sind, Werte ich natürlich zu den jeweiligen Bezügen aus.

2) Der Zweite Ansatz wäre in diesem Fall, das ich das Bauteil per Initialausrichtung Vorausrichte und in der Hauptausrichtung meine, in diesem Fall Ebene A, Ebene B und Loch C als "Ausrichtung per Geometrieelemente" definiere.

Nun meine Frage dazu: Was die Auswertung der Maßangaben zu den Bezügen angeht, sollten keine Unterschiede auftreten. Ob die Flächenform nun zum Bezugssystem ABC oder zur Ausrichtung ABC auswerte "sollte" nichts ausmachen.

Wenn ich in diesem Fall aber simple Flächenvergleiche mache mit Abweichungsfähnchen, erhalte ich unterschiede. Was aber ist hier richtig?

Für mein Verständnis, richte ich das Teil nach Bestfit aus, erstelle meine Bezüge, werte alle relevanten Zeichnungsvorgaben danach aus - und für den Werkzeugbau noch zusätzliche Punkte um Korrekturen vorzunehmen..

 

Ich hoffe ich habe das Problem verständlich genug beschrieben. Vielen Dank!

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Hallo,

nachdem sie das Bezugssystem erstellt haben, können sie dieses Bezugssystem einfach direkt benutzen mit 'Ausrichtung mit Koordinatensystemen'. Dann haben sie sehr einfach das "Beste" aus beiden Welten.

Die Aussage 1) ist in der Regel nur "richtig" für reine GD&T Checks, da der Check auf den intern gespeicherten Selektionsflächen von Fittingelementen arbeitet, um das entsprechende Datum unter Beachtung des spezifizierten Datumssystems zu berechnen. Dies gilt z.B. auch für ein Surface-Profile. Die aktuelle Ausrichtung beeinflusst in der Regel den Wert nicht, sondern nur das spezifizierte Datumssystem.

Wenn sie aber "normale" Konstruktionen verwenden, z.B. 'Schnittpunkt mit Netz' aus einem Nominalpunkt heraus, dann findet dieses virtuelle "Antasten" unter der aktuellen Ausrichtung statt. Gleiches gilt natürlich auch für einen normalen Flächenvergleich. Daher muss dort die entsprechende Ausrichtung basierend auf dem Datumssystem aktiviert worden sein, damit diese Ergebnisse semantisch "vergleichbar" werden.

Frage: "Was aber ist richtig?" 
Leider ist die Antwort: Beides kann richtig sein, es kommt darauf an, was sie auswerten wollen. Beispiel Flächenvergleich: Der Flächenvergleich in der Ausrichtung 'Lokales Bestfit' zeigt ihnen in der Regel, wie gut ihr Bauteil allgemein von der Ist-Form zum Soll passt.  Der Flächenvergleich in der Ausrichtung 'Ausrichtung über Koordinatensystem' zeigt ihnen in der Regel, wie das Bauteil in der Einbaulage abweichen würde. Nehmen wir an, ihr Bauteil passt allgemein von der Form her, aber in Einbaulage nicht mehr. Dann sollten sie eher Modifikationen am Bauteil vornehmen, um die Einbaulage substanziell zu verbessern. Wenn an diesen Bereichen aber keine Veränderung vorgenommen werden dürfen oder diese Bereiche gut gefertigt sind, gibt ihnen die Auswertung in der Ausrichtung "Koordinatensystem" die Bereiche, die geändert werden müssen.

Es kommt also darauf an, was sie auswerten wollen! Diese unterschiedlichen Auswertungen und ihre Kommunikation darüber sollten sie mit dem Werkzeugbau abgleichen, insbesondere, wenn sie an einer Modifikaton interessiert sind, die die Kosten für das Bauteil klein halten.

Ich hoffe, dass das einigermaßen verständlich war?!

MfG,

Bernd Alpers

 

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  • 2 weeks later...

Hallo Herr Alpers,

die Beschreibung ist leider nicht verständlich genug. Ich werde da nicht richtig schlau, wenn ich mir die Beschreibung durchlese.

 

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Hallo,

dann mache ich mal ein Beispiel: Wenn man z.B. eine Ebene als erstes Datum angibt, dann gibt es laut der ISO-Norm eine klare Definition, wie diese Ebene für das Datum-System berechnet werden muss. Es wird nicht einfach die bereits berechnete Ebene genommen, sondern die Punkte, die zu dieser Fitting-Ebene geführt haben, werden noch einmal intern genutzt und  die nach Norm korrekte Berechnung wird intern noch einmal ausgeführt (unabhängig davon wie die Erzeugungsparameter der Ebene waren).

Wenn sie auf "Geometrie" stellen, wird einfach nur die Geometrie der erzeugten Ebene genommen, was nicht unbedingt norm-gerecht sein muss, z.B. könnten sie Gaussfitting bei der Ebenenerzeugung gewählt haben, was nicht normgerecht wäre.

Ich hoffe, damit wird es vielleicht etwas verständlicher?!

MfG,

Bernd Alpers

 

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Hallo Zusammen,

ich habe folgendes Problem, vielleicht kann mir jemand helfen und zwar:

bei der Bezugserstellung mit Maximum-Materialbedingung benötigt die software bei einem Zylinder oder Kreis 

immer ein lineares Größenmaß. Wenn ein Kreis oder Zylinder nicht geschlossen ist dann funktioniert es leider nicht.

Gibt es eine möglichkeit, Maximum-Materialbedingung auf offene Kreise (sieh Bild) zu konstruieren?

Der Kreis in unteren bild soll als Bezug B mit Maximum-Material konstruiert wreden.

MfG

A. Ghafori 

 

 

 

 

 

1.PNG

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Hallo, 
dass ist grundsätzlich nicht möglich. Für die Maximum-Materialbedingung muss der Durchmesser des Zylinder unbedingt nach dem Unabhängigkeitsprinzip (2-Punkt Maß) geprüft werden. Ist dies nicht möglich, weil der Zylinder unter 50% "geschlossen" ist, kann hier kein 2-Punkt-Maß berechnet werden. 
Eine nicht normgerechter Eingriff wäre allerdings möglich: Wenn die Durchmesserberechnung manuell bearbeitet wird, könnte hier aus einem 2-Punkt Maß unter "Berechnungsmethode" die untere und obere Grenze etwas anderes eingestellt werden (Pferch, Hüll, Gauß...). Dann kann auch Zylinder mit MMR berechnet als Bezugsystem verwendet werden.

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Gerne.
Ich würde aber dem Konstrukteur/Technischen Zeichner mitteilen, dass dies nicht normgerecht umgesetzt werden kann und empfehle eine Zeichnungsänderung.

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Hallo Herr Hübner,

Ihre Aussage ist vom Grundsatz her richtig wenn man von tolerierten Geometrieelementen spricht. Für Bezüge trifft dies jedoch nicht zu. Siehe hierzu die Abschnitte 4.2.1 für tolerierte Geometrieelemente und 4.2.2 für zugeordnete Bezugselemente in DIN EN ISO 2692.

Mit freundlichen Grüßen

Dinko Sabo

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