Jump to content

Vorausrichtung = Bestfit?


---
 Share

Recommended Posts

Guten Morgen zusammen,

mein Kollege und ich fragen uns nun schon seit längerem, ob eine Vorausrichtung gleichzeitig ein Bestfit ist? Oder sollte man das Teil zusätzlich über Geometrieelemente, etc. ausrichten, um eine genaue Aussage zu erhalten?

Wir arbeiten meist mit RPS Ausrichtung, müssen aber hin und wieder mal die Teile per Bestfit ausrichten um zu sehen, wo evtl. Differenzen im Werkzeug entstehen.

Link to comment
Share on other sites

Hallo Mateusz,

 

Grundsätzlich zur Vorausrichtung:
Diese grundlegende Ausrichtung beinhaltet die Option "Best-Fit zusätzlich berechnen", die wahlweise aktiviert oder deaktiviert werden kann (siehe Bild).

 

Ohne die Option wird das Bauteil sehr grob anhand prägnanter Geometrieelemente vorausgerichtet. Wenn aber die Best-Fit Option verwendet wird, dann wird zusätzlich ein globales Best-Fit über alle Punkte auf dem Netz berechnet.

Die Best-Fit Option sollte dich also zu deinem Ziel führen.

 

image.png.2c4bbf3541551f46597a1acdbe9d3846.png

 

 

Viele Grüße
Matthias

Link to comment
Share on other sites

Hallo Matthias ,

vielen Dank für diese Information!

Das bedeutet aber, egal ob die Suchzeit auf Kurz, Normal oder Lang gestellt ist - einen unterschied gibt es dann bei zusätzlichen Best-Fit Haken nicht mehr großartig?

 

Gruß

Link to comment
Share on other sites

Nein, einen Unterschied gibt es nicht im Ergebnis, falls der Software eine erfolgreiche Ausrichtung gelingt.

Die Suchzeit lässt sich erhöhen, falls die Geometrie zu unprägnant ist (Anwendungsbeispiel: rotationssymetrische Bauteile) und die Software zu keinem Ergebnis kommt. Hier lässt sich dann mit Suchzeit auf Lang nachhelfen.

Link to comment
Share on other sites

Hi,

noch ein Hinweis: Die maximale Suchdistanz, die man beim "Local bestfit" sonst einstellen kann, wird bei der Vorausrichtung geschätzt. Bei z.B. deformierten Bauteilen, wo ein gewisser Bereich möglicherweise außerhalb dieser Suchdistanz liegt, kann es vorkommen, dass relevante Bereiche doch nicht berücksichtigt werden. Um das für den "Local Bestfit" sicherzustellen, muss man dort aber auch die Option "Suchdistanz automatisch verringern" ausschalten. Sollten sie das also bisher nicht gemacht haben bzw. sie brauchten bisher keine explizite Kontrolle über die maximale Suchdistanz oder eine Einschränkung der Punktselektion, können sie einfach den Schalter in der "Vorausrichtung" benutzen.

MfG,

Bernd Alpers

Link to comment
Share on other sites

  • 5 weeks later...

Please sign in to view this quote.

Wie lässt sich dann folgendes Verhalten erklären:

Ich hatte mal ein ringförmiges Teil zu messen, das nahezu komplett rotationssymmetrisch war, aber an einer Stelle einen ziemlich prägnanten "Knubbel" hatte. Wenn ich ohne zusätzliches Bestfit ausgerichtet habe, wurde der Knubbel so einigermaßen passend ausgerichtet. Hatte ich aber den Haken bei Bestfit gesetzt, dann sah man eine sehr deutliche Abweichung (Verdrehung um die Ringachse), die auch über mehrere Teile nicht immer gleichmäßig war. Das Bestfit fiel also schlechter aus als die einfache Vorausrichtung. Kann es sein, daß der Knubbel bei der einpassung wie ein "Ausreisser" behandelt wurde - obwohl er ja auch im CAD vorhanden war?

Ich musste jedenfalls diesen Knubbel mit einer weiteren Ausrichtung noch fein eindrehen, um einen brauchbaren Flächenvergleich machen zu können.

Link to comment
Share on other sites

Hallo,

die "Vorschrift" ist eigentlich wie folgt: Rotationssymmetrische Bauteile, die aber nicht komplett rotationssymmetrisch sind, sollten entweder über eine andere Ausrichtung vorausgerichtet werden oder mit einem interaktiven Hilfspunkt in dem Bereich, der die Rotationssymmetrie beschreibt. Wenn man das ganze interaktiv ausführen lässt (nicht als Template), dann kann man natürlich das Resultat ohne interaktive Hilfspunkte in der Vorschau analysieren und dann akzeptieren.

Wichtig: Wenn nur ein kleiner Merkmalsbereich sich unterscheidet, kann die Vorausrichtung nicht immer den korrekten Rotationszustand finden und man sollte sich darauf auch nicht verlassen (außer durch interaktive Kontrolle). Das anschließende Bestfit kann in sehr unglücklichen Konstellationen die "gefundene" Lösung der Vorausrichtung auch noch verschlechtern, aber das Hauptproblem ist in der Regel die Vorausrichtung an sich. Die Erklärung für das Verhalten vom lokalen Bestfit ist wie folgt: Wir lassen im lokalen Bestfit am Anfang noch größere "Transformationsprünge" zu, um auch eine Lösung für größere Abweichung zu finden. Um das zu erreichen wird nur eine kleine Auwahl von Punkten betrachtet, die dann eine größere Rotation am Anfang zulassen. Die Anzahl der Punkte wird dann erhöht, aber wenn man sich schon aus dem "Feature" rausgedreht hat, dann kann es zu einem solchen Verhalten führen.

Hoffe, das hilft vom Verständnis her, wann die Vorausrichtung angewendet werden soll und wann eher nicht.

MfG,

Bernd Alpers

Link to comment
Share on other sites

Mich würde noch genauer interessieren, wie die Ausrichtung bei gesetzten Hilfspunkten funktioniert. 

Die beiden Punkte auf Soll und Ist müssen / können ja nicht genau deckungsgleich sein. Wie 'gewichtet' die Software zwischen der Bedingung "Hilfspunkte möglichst nah beieinander" und der bestmöglichen Einpassung der Messpunkte? Kann man daraus Hinweise ableiten, wo man die Hilfspunkte optimalerweise hinsetzt (interaktiv)?

 

Hier noch ein Bild von dem oben erwähnten Ring mit "Knubbel". So sah die Vorausrichtung mit gesetzten Hilfspunkten und aktiviertem Bestfit aus. In diesem speziellen Fall hat mich meine Erinnerung etwas im Stich gelassen. Hier gab es praktisch keine Unterschiede zwischen Bestfit aktiv oder nicht. Aber wir hatten schon ähnliche Teile, wo das einen Unterschied gemacht hat. In diesem Beispiel war sicher auch nicht hilfreich, daß der Knubbel am realen Teil viel größer war als am CAD. Hätte man hier die Hilfspunkte besser setzen können?

Ring.thumb.jpg.38ea78bf8e3fa44b9dfd7e7eedd5292c.jpg

Edited
Link to comment
Share on other sites

Hallo,

die beiden Punkte helfen dem Algorithmus, eine Lösung zu finden (weil sie den möglichen Lösungsraum verkleinern). Der Algorithmus ist ein Kompromiss aus Laufzeit und dem Finden einer guten Lösung. Wenn wir es zuließen, dass der Algorithmus noch sehr viel länger rechnen dürfte, würden wir auch für andere Konstellationen Lösungen finden, wo der Algorithmus jetzt manchmal keine Lösung liefert (oder sehr selten auch manchmal die falsche wie in ihrem Beispiel). Aber kein Benutzer akzeptiert es, wenn eine Vorausrichtung mehrere Stunden (oder bei großen Modellen Tage) rechnen würde.

Die Punkte selber werden nicht dazu benutzt, dass sie übereinstimmen müssen bzw. dass ihre Distanz mit in das Ergebnis einfließen.

MfG,

Bernd Alpers

Link to comment
Share on other sites

  • 1 year later...

Hallo,

wir müssen ca. 700 Bauteile vermessen die Rotationssymetrisch sind außer an einer 1 mm großen Aussparung. Wenn Ich die Bauteile in das Programm lade findet die Vorausrichtung die Aussparung nicht immer. Was kann Ich tun das Ich nicht 700 Mal einen Hilfspunkt setzen muss?

Viele Grüße

Aussparung.JPG

Link to comment
Share on other sites

Hallo Herr Siepe,

eine native, automatische Lösung gibt es aktuell leider nicht. Es gibt verschiedene "Workarounds". Die einfachste wäre es, mit einer "einfachen" Fixture zu arbeiten. Die aufgebrachten Referenzpunkte auf der Fixture würden dann in einer  initialen Ausrichtung  'Bestfit mit Referenzpunkten' genutzt werden.

Möglicherweise kann man auch noch mit einer geskripteten Lösung probieren, diese eindeutigen Merkmale an ihrem Bauteil zu finden, das hängt aber sehr an der Qualität und Eindeutigkeit der Daten, ob das überhaupt möglich ist. 

Für mehr Hinweise müssten sie sich an den professionellen Support wenden.

MfG,

Bernd Alpers

Link to comment
Share on other sites

 Share

×
×
  • Create New...