Jump to content

Position Bezugssystem vs. Einzelbezüge - Abweichungsrichtungen


---
 Share

Recommended Posts

Ich muss mal eine vielleicht etwas dumme Frage stellen, aber ich habe das so noch nie gebraucht. Nur in letzter Zeit ist hier der totale F/L-Hype ausgebrochen und jetzt muss ich mich halt doch damit beschäftigen... 😉

Ich muss die Position einer Bohrung zu einem Bezugssystem | D | B | E | messen. D ist eine Ebene, B ein Zylinder und E eine weitere Bohrung.
Das Bezugssystem ergibt eine Ausrichtung, die um einen bestimmten Winkel gegenüber dem Basissystem verdreht ist. Die reale X/Z-Abweichung der tolerierten Bohrung soll aber eigentlich in einem nicht verdrehten Koordinatensystem ausgegeben werden (nicht im Basissystem!). Dieses nicht verdrehte System ist aber eigentlich nicht klar definiert. Im Prinzip eben das Bezugssystem, nur eben ohne die Verdrehung, die durch Bezug E entsteht. Könnt ihr mir noch folgen? 🤠

Jedenfalls: Wenn ich bei der Position die drei Bezüge einzeln angebe, errechnet Calypso sehr krumme Sollkoordinaten - eben diejenigen, die im Bezugssystem gelten würden.
Nun kann ich ja bei der Position die Zusatzausgabe der X/Z-Abweichung aktivieren. Aber die wird mir dann doch in dem gedrehten Bezugssystem ausgegeben, oder? Nur damit kann später keiner was anfangen.

Wie ist denn hier die beste, sprich normkonformste Vorgehensweise? Ich habe nämlich auch ein Koordinatensystem DBE definiert, bei dem ich mittels "Drehen auf Ursprungsgerade" diese Verdrehung rausgerechnet habe.

Kann ich nun einfach dieses Koordinatensystem als Bezug angeben oder mache ich damit was falsch? Gibt es Unterschiede in der Berechnung, wenn ich einerseits die Bezüge einzeln angebe oder wenn ich andererseits das Koordinatensystem angebe?
Link to comment
Share on other sites

Das wäre ja noch komplizierter zu formulieren gewesen 🤠
Bild vom Teil darf ich leider keins posten.

Also ich versuch's mal einfacher:
Stell dir ein Quadrat vor, und in jeder Ecke ist eine Bohrung.
Die Bezugsmaße für die Bohrungen sind "rechtwinklig" bemaßt, also entlang der Quadratseiten.
Aber das Bezugssystem für die Positionstoleranz läuft durch eine der vier Bohrungen. Dadurch steht es ca. 45 Grad verdreht zum ursprünglichen Quadrat.

Meine Frage ist jetzt einfach, wie ich mit der Diskrepanz zwischen "gerader Bemaßung" und "verdrehtem Bezugssystem" umgehe. Ich würde in der Zeichnung eine Bezugswinkel-Angabe erwarten, die beides verbindet.

Ich habe jetzt zwei Möglichkeiten:
* Ich gebe in der Flächenform die drei Einzelbezüge an. Dann rechnet Calypso mit einem verdrehten System und mit ebenso verdrehten Bezugsmaßen. Folge: Die Bezugsmaße und die ausgegebenen Abweichungen passen nicht mehr zur Zeichnung.

* Ich gebe ein fertiges Koordinatensystem als Bezug an. In diesem habe ich mit "Drehen auf Ursprungsgerade" die Verdrehung herausgenommen. Dann stimmen die Bezugsmaße wieder. Aber diesen "Rückdrehwinkel" gibt es nirgends auf der Zeichnung. Ich habe bei der Ursprungsgerade einfach die beiden Bezugsmaße der Bohrung angegeben. Darf man das so machen, also den Winkel implizit annehmen? Und falls ja, aus welchem Teil der Norm geht das hervor? Hab das wie gesagt so noch nie gebraucht. Bis jetzt war immer alles gerade 😕
Link to comment
Share on other sites

  • 4 years later...
Halo,
ich habe eine Frage zu dem Basissytem.
Gibt der Konstrukteur mit seinem Bezugssystem das Basissystem vor oder macht es Sinn geometrie Elemente für das Basissytem zu wählen, die leichter bzw. besser zu Messen sind?
MfG
Link to comment
Share on other sites

Das Calypso Basissystem hat mit dem Bezugssystem der Zeichnung erstmals nicht gemeinsam.

Wissen muss man, dass die Maschine alle Messpunkte im Basissystem (BS) erfasst. Deshalb muss
das BS die Ausrichtung des Teiles stabil erfassen. An einer langen dünnen Welle (Ø20x1000) das BS
nur an einer Wellenstirnseite zu machen wäre also keine gute Idee wenn am anderen Ende noch genau
positioniert werden soll.

Ich plädiere dafür, das BS nach dem Hauptbezugsystem der Zeichnung zu erstellen und vollständig
mit Messstrategie und Auswertestrategie zu belegen. Hat das BS kleine Messelemente empfiehlt es
sich, zusätzlich eine Schleife über das BS zu legen. Alle weiteren Messelemente dann im BS messen.

Wird das BS zum "manuellen Aussrichtung" zu umständlich, kann man eine einfaches Startsystem anlegen.
Link to comment
Share on other sites

Zur Ausgangsfrage

Das kommt bei kubischen Teile oft vor, dass das Bezugsystem nicht so liegt wie die
Koordinaten angegeben sind. Im Anhang ein Skizze die das verdeutlicht.
Das Koordinatensystem wäre dann:
- Bezug D = primär + tertiär Z
- Bezug B-E = sekundär (3-D Gerade) auf Null drehen
- Bezug B = tertiär XY
Sonder:
- Bezug B-E = drehen um B auf Soll-Winkel (23,52°)
- Bezug B = Nullpunktversatz XY (15mm, 20mm)

Die Ergebnisse der erweiterten Protokollausgabe entsprechen dann den Koordinaten
der Zeichnung. Die Auswertung ist korrekt.

Das Bezugssystem würde dann heißen: D | B | B-E (DV)
(DV) = Variabler Abstand zwischen Bezug B und E

Bezug D B E.png

Link to comment
Share on other sites

 Share

×
×
  • Create New...